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10.05.2014
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Carmen Klockgether mit Amador
www.schutzengelchen-os.de
Ich bin Amador, 2008 in Spanien geboren und lebe nun bei meinem Frauchen, Mitbewohner Mike, Valiente und Duján zusammen. Meine Kariere in Spanien fing auf der Rennbahn an. Wie man sieht, bin ich sehr groß und somit sehr schnell. Als der Jäger mich auf der Rennbahn sah (das ist der gleiche Jäger, von dem auch Valiente und Duján kommen), wollte er mich unbedingt für die Jagd. Nicht lange dort schob er mich ab ins Refugio, weil ich nicht gut genug für ihn war. Ich muss dazu sagen, dass alles, was sich nicht mehr bewegt (Hase), mich nicht weiter interessiert.
Heute kann ich aber froh sein, dass der Jäger mich abgegeben hat und mich nicht qualvoll hat sterben lassen. Nun weiß ich, dass ich ein Zuhause habe, wo ich willkommen bin, nicht geschlagen und getreten werde. Bin nämlich ein kleiner ängstlicher...
Meine Reise begann im Februar 2011. Man setzte mich in einen Transporter. Es war sehr kalt und ich hatte sooo viel Angst. Wovor fragt Ihr? Ich weiß es auch nicht. Ich bin nun mal ein kleiner Angsthase. Wenn wir bei den täglichen Spaziergängen unterwegs sind, verstecke ich mich am liebsten hinter Frauchen. Wir fuhren los und meine Reise begann.
Beim ersten großen Stopp mussten wir alle aussteigen. Viele Kinder waren dort - oh Schreck, ich habe doch Angst vor Kindern!!! Mit viel Mut, Augen zu und durch rasten wir durch eine Halle mit weichem Untergrund. "Was ist das? Das hat der Jäger doch auch! Oh wir sind in einer Reithalle, toll, Pferde!", dachte ich.
Nach einer kurzen Zeit mussten wir für die Weiterfahrt wieder einsteigen. Es ging weiter. Nach einigen Stunden hielten wir in einem Garten an. Wir wurden wieder aus dem Transporter ausgeladen. Eine Frau machte mir die Leine um und ich hörte nur, wie sie zu einer anderen Frau sagte: "Hier, das ist Dein Hund!" Und da stand sie, eine Frau - blonde lange Haare, blaue Augen, eine ganz liebe Ausstrahlung. Ich schluckte. Ich war sofort verliebt und hatte auf einmal keine Angst mehr. Ich hatte sie gefunden - oder hatte sie mich gefunden? Mein neues Frauchen.
Eigentlich sollte ich nur zur Pflege bleiben, aber kurz vor Frauchens Geburtstag hörte ich ein Gespräch zwischen meiner Pflegemama und die, die mich mit nach Deutschland genommen hatte. Meine Pflegemama sagte sowas wie: "Ich habe doch bald Geburtstag, und das wäre das größte Geschenk, dass ich kriegen könnte." Was immer das auch heißen mag, aber es hörte sich stimmlich sehr schön an. Ein großer Schrei von meiner Pflegemama, große Freude, Knuddel und Gedrücke (Angst habe ich bei meiner Pflegemama nämlich nicht). Ich gehöre jetzt meiner Pflegemama, was mich sehr glücklich macht, muss aber dazu sagen, dass ich auch ein wenig berechnend bin. Ich kann gut manipulieren und allen auf der Nase rumtanzen. Spiele denen den armen armen Amador vor und hab es faustdick hinter den Ohren! Aber pssst, nicht verraten.
Motorisch oder wie das heißt bin ich ein wenig neben der Spur. Läuft uns ein Kaninchen beim Spaziergang über den Weg von links nach rechts, schaue ich links hinterher. Wo ist es denn? Aber letztens im Garten hatte ich einen Erfolg, als ein Vogel Futter suchte. Da dachte ich mir, ich renne mal hin und schwups hatte ich ihn. Dass wollte ich gar nicht, fühlte mich aber wie der King und brachte die Beute. Es muss nur quietschen beim reinbeißen. Beim Spielen (ich habe ganz viele Kuscheltiere, einige quietschen auch) muss es auch immer quietschen, so dass alle genervt sind und ich meinen Spaß habe.
Im Rudel stehe ich ganz unten, aber das finde ich gar nicht schlimm. Ich versuche zwar manchmal aufzusteigen, aber ohne Erfolg, dafür bin ich einfach ein zu kleiner (großer) Depp.
Euer Amador

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